» die stadt, mit ihrem mühsamen aufwand
an normalität_ «
der ausreißer
Der Schlüssel klemmte. Er ließ sich nicht bewegen. Weder rechts- noch linksherum. Molle stand auf dem Treppenabsatz und zerrte am Schlüssel. Der steckte in der Tür fest. Er riss und rüttelte wie wild am Schlüssel hin und her. Er verursachte einen ziemlichen Lärm. Ich fürchtete, Molle könnte das ganze Haus aufwecken. »Nisch ma passende Schlüssel könn die Kommunisten fabrizieren«, brabbelte er angetrunken in den leeren Treppenflur.Der Schlüsselbart hatte sich im Schloss verkantet. Das konnte ich von innen sehen. Ich saß auf Augenhöhe mit dem Schlüsselloch. Ich saß auf der anderen Seite der Tür. »Molle!«, rief ich von innen, » das sind nicht die Kommunisten, das ist mein Außenklo. Deine Tür ist eine halbe Treppe höher.«Kurzzeitig war Stille. Dann hörte ich Molle im Treppenflur wieder brummeln: »Oh, Verzeihung, Atze, nüscht für unjut, wollte die Sitzung nich störn.«Ich schob meinen Kloschlüssel von innen kräftig gegen seinen. Molles Wohnungsschlüssel fiel klimpernd zu Boden. Ich hörte, wie er ihn ächzend aufhob. »Atze, jute Planerfüllung weiterhin«, lallte er und stapfte die Treppe hoch, zu seiner Wohnung.Ungefähr zwei Mal in der Woche irrte sich Molle mit seiner Tür. Jedenfalls waren das die Situationen für unsere Schlüsselmomente. Ich innen auf dem Außenklo und er draußen vor der Tür. Dann wusste ich, dass es kurz nach Mitternacht war und die Kaschemme an der Ecke mit dem bezaubernden Namen »Zum Wohl« Feierabend machte. »Zum Wohl« beförderte Molle zurück in die Nacht.Molle hieß eigentlich Dieter Moldenhauer. Im Haus nannten ihn aber alle Molle. Nähere Bekanntschaft machte ich mit Molle durch ein beachtliches Beben. Vor meiner Wohnungstür rumste es so laut, dass ich befürchtete, ein Stein wäre vom Mond heruntergerutscht und direkt ins alte Treppenhaus gefallen. Aber es war Molle, der vor meiner Tür lag. »Nüscht für unjut, Atze,« lallte er beim Versuch, wieder aufzustehen, » de Erde hatte plötzlich so eine enorme Anziehung, dass ick wohl nich wiedastehen konnte.« Ich hievte ihn hoch, und weil er Anstalten machte, gleich wieder umzufallen, klemmte ich mir Molle unter den Arm. »Einwandfrei!«, kommentierte er knapp das Gefühl, wieder auf den Beinen zu sein.»Wohin?«, fragte ich, während ich ihn die ersten Treppenstufen hochbugsierte.»Eins höher, Atze.«Molle roch nach einer Mischung aus Goldi, Bier, Zigarettenqualm und Kohlenstaub. Er war leichter, als ich vermutet hatte. Die Haare waren zu einem Igel abrasiert. An seinem rechten Arm, den ich mir über die Schulter gehängt hatte, war eine Tätowierung zu sehen. Es war ein schwarzes Herz, in dem ein Pfeil steckte. Und dann stand da eintätowiert noch das Wort »Love«. Ich wunderte mich kurz über die akkurate verbundene Schreibschrift.»Du bist der Neue hier im Palast«, brabbelte Molle, ohne irgendeine Erwiderung abzuwarten. Als wir vor seiner Tür angekommen waren und er seinen Schlüssel aus der Jackentasche kramte, stieß er kurzerhand wie einen Rülpser das Wort »Einschluss« hervor. Damit verschwand Molle in seiner Wohnung.Am nächsten Morgen klingelte es in aller Herrgottsfrühe an meiner Tür. Molle stand da. Er hatte einen verblüffend wenig ramponierten Gesichtsausdruck. »Brauchst du Kohle?«, fragte er. Ich verstand nicht. »Wenn du Kohle brauchst, sag Bescheid. Ick mach dir Feuer unterm Arsch, dass de dit Jefühl hast, du bist in der Hölle zu Besuch, bin hier der Kohlenmann. Zwei Straßen weiter, Kohlenhandel Lindemann. Nüscht für unjut.« Er tippte sich zum Gruß mit zwei Fingern an die Stirn und verschwand im Treppenhaus nach draußen. Ich brauchte Kohlen. War ausgebrannt. Die Vormieter hatten nicht ein Brikett im Keller liegen lassen. Keine drei Wochen später schleppte Molle zwei Zentner Briketts in die Kohlenmiete. »Ohne Vitamin B guckste in die Röhre. Is so.«, sagte er und donnerte mir seine kohlenverschmierte Hand auf die Schulter. Ich gab ihm einen Fuffi und nahm mir vor, Molle bei nächstbester Gelegenheit zu einer Doppelkornrunde einzuladen. An seine Versuche, mein Außenklo aufzuschließen, gewöhnte ich mich. Es war unsere Gutenachtgeschichte. Elisabeth aber blieb jedes Mal vor Schreck das Herz stehen, wenn sich Molle wieder mit der Tür irrte. Ihr alles durchdringender Schrei vom Außenklo hätte Alfred Hitchcock imponiert. »Wir schicken Menschen ins Weltall, aber auf der Erde gehen wir aufs Außenklo. Ich verstehe diese Art von Fortschritt nicht«, fluchte sie jedes Mal nach ihrer Nahtoderfahrung mit Molle.»Das Weltall reagiert erfahrungsgemäß gleichgültig auf unser Wehklagen,« versuchte ich sie zu beschwichtigen, »aber wir suchen gerade im Weltall nach Antworten auf die Frage, was Leben möglich macht? Das Außenklo ist nur ein Zwischenhalt auf dem Weg zur Erkenntnis.«Sie gab sich damit nicht zufrieden: »Im 19. Jahrhundert, bei Gottfried Keller, heißt es noch so schön: Eine Bequemlichkeit aufsuchen. Warum muss hundert Jahre später dieses Grundbedürfnis bei Lichte besehen ein Fall für die UNO-Menschenrechtskommission sein?«»Das heißt aber auch Austreten und nicht Ausgehen«, versuchte ich die Situation zu entschärfen. Elisabeth wohnte an den Wochenenden bei mir. Von Montag bis Freitag studierte sie in einer anderen Stadt. Ich hatte ihr zuliebe versucht, alles Mögliche mit diesem Außenklo anzustellen. Die Wände strich ich mit gelber und orangener Farbe, so dass es aussah, als würde man inmitten eines Sonnenuntergangs sitzen. Rechts, neben dem Klobecken, befestigte ich ein kleines Bücherregal. Darauf platzierte ich Gedichtbände. Heine, Eva Strittmatter, Hesse, Rilke und dergleichen. Das schmale Fenster, das vom Außenklo zum Innenhof ging, verschönerte ich mit einer Gardine. Ich hatte sie aus einer alten Tischdecke meiner Großmutter geschnitten. Das Blumenmuster darauf gefiel mir. Es passte zum Sonnenuntergang. Links, neben der Tür, in Sitzhöhe, montierte ich einen gehäkelten himmelblauen Klopapierhalter, welchen ich in einem Haushaltswarengeschäft entdeckt hatte. Und um die ambitionslos von der Decke hängende Glühbirne zu verdecken, brachte ich einen samtenen, ockerfarbenen Lampenschirm mit herabhängenden Fransen drumherum an. Alles in allem war aus dem unwirtlichen Verließ ein behaglicher Ort geworden. »Sieht urst jemütlich aus«, fand Molle, als er mich einmal beim Dekorieren überraschte: »Hier kann man direkt Urlaub machen, Atze.« Er schenkte mir noch ein Schild. Darauf stand: »Sperrgebiet! Betreten verboten.« Vielleicht hatte Molle das Schild als Wegweiser geplant. Ich schraubte es an die Klotür, merkte aber bald, dass das Schild wenig Wirkung hatte.Molle probierte, mit zum Verzweifeln geeigneter Konsequenz, seinen Wohnungsschlüssel weiterhin an meiner Außenklotür aus. Mehr und mehr fremdelte Elisabeth mit dieser Tatsache. Wenn die Jugend dieses Landes tatsächlich als Kampfreserve für die historische Mission gebraucht werde, schimpfte Elisabeth, begreife sie nicht, warum sie schon absehbar an einem Herzstillstand auf dem Außenklo sterben müsse. »Ich will nicht mit heruntergelassenem Schlüpfer tot aufgefunden werden.« Ich besorgte einen Nachttopf. Manchmal schüttelte sie verzweifelt den Kopf: »Wie konntest du dir nur diese Zumutung von Wohnung andrehen lassen?« Für mich seien diese zwei Zimmer mit den alten Öfen und der kleinen Küche ein Schmuckkästchen, erwiderte ich, erst recht mit ihr zusammen.Ich hatte die Wohnung vor einem halben Jahr zugewiesen bekommen. Der letzte Brief von Frau Liebscher, vom Wohnraumlenkungsbereich 5, war eine Mischung aus Drohung und Bitten:Lieber Herr Remane!Die Wohnung sieht auf den ersten Blick schlimm aus, da sie total verwohnt ist und die E-Leitung erneuert wurde. Laut KWV müsste jedoch nur 1 Ofen noch überprüft werden. Mein persönlicher Rat ist, nehmen Sie die Wohnung. Ihnen droht sonst eine Erfassung gem. der Wohnraumlenkungsverordnung mit Benachrichtigung an Ihre Arbeitsstelle und die Polizei. Da Sie die Wohnung Ihrer Großmutter ohne Zuweisung nutzen, haben Sie kein Anrecht darauf.Mit freundlichen GrüßenSabine LiebscherAbteilung WohnungspolitikDas Problem war, dass ich die Wohnung meiner Großmutter bezogen hatte, einen Tag nachdem sie an einer Lungenembolie im Krankenhaus gestorben war. Ich meldete mich polizeilich im Einwohnermeldeamt an und überwies Strom und Miete. Ich kannte die Wohnung meiner Großmutter gut. Oft genug tat ich ihr den Gefallen, putzte und wischte in der Wohnung Staub, wo ich beim besten Willen jedoch keinen Staub finden konnte. Seit mein Großvater tot war, benutzte sie ihr Wohnzimmer nicht mehr. Trotzdem sollte es tadellos aussehen. Als würde mein Großvater eines Tages von den Toten auferstehen und plötzlich vor der Tür stehen: »Donnerlittchen, wie sieht dit denn hier aus! Hat wohl keener mehr mit mir jerechnet?« Für diesen Moment wollte meine Großmutter gewappnet sein. Der Wohnzimmertisch, die Stühle und die zwei Sessel im Zimmer waren mit weißen Laken abgedeckt. Ebenso die alte, aus dunklem Eichenholz bestehende Anrichte aus der Gründerzeit. Die Lampenschirme des Kronleuchters an der Decke hatte meine Großmutter allesamt in Plastetüten verhüllt. Sie drückte mir einen Staubwedel mit richtigen Federn in die Hand und ich begann damit im Zimmer rumzufuhrwerken. Zum Dank durfte ich danach bei ihr auf dem Balkon sitzen, einen selbst gemachten Kakao trinken, ein Splitterbrötchen mit Honig essen und ihren Geschichten zuhören. Zum Beispiel von Herrn Krüger, der über ihr wohnt und der früher im Treppenhaus nicht an ihr vorbeiging, ohne sie mit »Heil Hitler« anzubellen. Und der jetzt schön mit SED-Bonbon am Revers seines Jacketts auf neue Zeit machte. Oder sie erzählte von den Doberenzens gegenüber. Die hatten ihre großgezogene Blautanne im Innenhof, die selbst den Krieg überlebte, mit einem Kupfernagel vergiftet. Bald darauf starb Herr Doberenz an Krebs. »Der liebe Herrjott is nich so unoffmerksam, wie manche Flitzpiepen globen«, sagte sie in solchen Augenblicken. Am liebsten erzählte sie aber von ihren Ausflügen zum Operncafé. Dort traf sie dann »die Felsengruber«, »die Walter« und »die Nowacki«. Ehemalige Sängerinnen. Sie schwärmten dann von den Opernpremieren früher und den Kavalieren in reichlicher Zahl. Wenn meine Großmutter ins Operncafé ging, zog sie sich mondän an. Im Winter trug sie einen echten Nerz. Der Kopf des Tieres und die Reste des Körpers lagen dann nonchalant als Schal um ihre Schultern und ihren Hals. Ich erschrak regelmäßig, wenn ich sie umarmte und mich von ihrer Schulter zwei kalte dunkle Augen anstarrten: »Wird dich schon nicht fressen, Junge«, sagte sie dann. Im Sommer trug sie ein Kostüm. Dazu hatte sie auffällig extravagante Hüte auf dem Kopf. Mit breiter, ausladender Krempe oder mit einem Blumenbukett seitlich angerichtet. Manche waren mit Federn verziert. Von einem Fasan oder Auerhahn. Die Hüte stammten aus einer Zeit, in der viel Wert auf Ausschmückung gelegt worden war. Wenn meine Großmutter ins Operncafé ging, sagte sie auch nicht »Kaffee«, sondern »Café«, mit einem sehr langen, etwas nasalen »é«, als würde es sich um einen Ort in Paris handeln. Manchmal, wenn ich bei ihr auf dem Balkon saß und Kakao trank, diskutierten wir politisch. Dann sagte sie: »Junge, dit wird hier nüscht mit diesem Staat. Versteh mich nich falsch. Aber die Proleten haben keen Jeschmack. Denen jet der Sinn für dit Elejante ab. Sicher, es jibt Wichtigeres, aber dit Leben is nun mal de schönste und kürzeste Nebensache uff da Welt, und da sollte man dit nich so liederlich vorüberziehn lassen«. Als ich in die Wohnung meiner Großmutter zog, gehörten ihre Hüte und ihre Geschichten plötzlich mir. »Noch nich ma richtig kalt und schon hamse een in ne Mangel. Dit nennt man Leben nach dem Tod, Junge«, hätte sie meine Wohnungsbesetzung kommentiert. Da ich denselben Familiennamen wie sie trug, nahm keiner Anstoß an meiner Anwesenheit. Das ging eine Weile gut. Bis Frau Liebscher vor der Tür stand. Sabine Liebscher von der Abteilung Wohnungspolitik. »Wohnen Sie hier?«, fragte sie. Was sollte ich antworten? »Ja«, sagte ich so unbekümmert, wie es ging. Das war keine Lüge.Frau Liebscher schaute stumm geradeaus. Sie wirkte in dem Moment auf routinierte Weise enttäuscht. »Interessant« erwiderte sie. »Und Sie sind?« Dabei sah sie mich direkt an. Sie hatte grau-grüne Augen, die zu den Schläfen hin in leichte Falten ausliefen. Ich konnte nicht erkennen, ob es sich um Lachfalten handelte oder ob Frau Liebscher schlichtweg kurzsichtig war. »Ich bin«, und dabei zeigte ich mit dem linken Zeigefinger deutlich auf das Klingelschild, »Herr Remane. Ich bin hier polizeilich gemeldet.« Diese Mitteilung schien sie nicht weiter zu beeindrucken. »Und Frau Margarethe Remane wohnt auch hier?«»Meine Großmutter ist gestorben«, versuchte ich rein sachlich und ohne große Erklärungen aus der Situation zu finden.»Mein Beileid. Wir melden uns«. Frau Liebscher drehte sich um, schritt die Treppenstufen hinab und verschwand aus der Haustür. Wen sie mit »wir« meinte, blieb offen.Wochen später bekam ich Post von Frau Liebscher, Abteilung Wohnungspolitik:Werter Herr Remane!Da Sie die Wohnung Ihrer verstorbenen Großmutter ohne Zuweisung nutzen und sich erst nach dem Tod der Großmutter polizeilich anmeldeten, haben sie kein Anrecht auf die 2-Raum-Bad-Balkon- Wohnung. Ich fordere Sie hiermit auf, die Wohnung bis zum 30. November von Ihren Sachen zu beräumen und die Schlüssel dem Vermieter, VEB Kommunale Wohnungsverwaltung, auszuhändigen. Diese Terminstellung bleibt unter Kontrolle des Wohnraumlenkungsbereichs 5.Mit sozialistischem GrußS. LiebscherAbteilungsleiterin WohnungspolitikDer Brief ließ keinen Raum für Spekulationen zu. Ich sollte raus. Nur wohin? Zurück zu meinen Eltern in den Plattenbau? Das wäre wenig ersprießlich. Ich würde mich ihren prüfenden Blicken, ihren mit Mühe zurückgehaltenen Zurechtweisungen, die das Raumklima im Nu überhitzen würden, nicht entziehen können: »Der Mülleimer trägt sich nicht von allein runter.« – »Das heißt Spüle, weil man darin das Geschirr spülen kann.« – »Die Funktion von Fenstern ist, Licht in den Raum zu lassen, nicht Dreck zu konzentrieren.« Außerdem dauerte der Weg zur Arbeit von der Wohnung meiner Eltern aus eine halbe Stunde länger. Ich stand jeden Morgen kurz nach fünf auf. Das war das Äußerste. Jede frühere Zeit wäre lebensmüde gewesen. Der VEB Bergmann-Borsig lag am Stadtrand. In aller Herrgottsfrühe drängte sich die Arbeiterklasse im Ikarus-Linienbus und ließ sich über Kopfsteinpflaster holpernd an die Werkbank fahren. Draußen, vor den Busfenstern, döste die Stadt noch vor sich hin. Hier und da ging in den Häusern ein Licht an. Ich stellte mir vor, wie Kaffeeduft allmählich die Wohnungen durchzieht wie Morgennebel die Wiese einer Lichtung im Wald. Wie Menschen sich die Nacht aus den Augen reiben und nüchtern registrieren: Wieder ein Tag, warum auch nicht. Mit jeder Station stiegen mehr Leute ein. Niemand stieg aus. Keiner sagte etwas. Eine dicht an dicht stehende, schlaftrunkene Masse, die in jeder Kurve das Gleichgewicht verlor und umherpurzelte. »Proletarier aller Länder, vereinigt euch«, unterbrach in diesen Momenten manchmal einer aus dem Halbdunkel des Buses das allgemeine Schweigen. Prompt wurde kommentiert: »Träum weiter«, oder: »Was sagt deine Frau dazu?«Ich arbeitete bei Bergmann-Borsig als Lagerarbeiter in einem Hochraumlager. Das war der neuste Schrei. Ein vollautomatisches System zur Ausgabe von Werkzeugen. Kam ein Arbeiter zu mir und verlangte: »Ick brauch mal nen dreizehna Schlüssel und ne Acht-Komma-fünf-Schraube«, gab ich eine Kennziffer ein und eine Art Aufzug fuhr los und brachte die entsprechende Kiste mit den Sachen. Meistens wurde an dem Ding aber rumrepariert. Dann musste ich mir mit einer Leiter helfen, um die Werkzeuge zu suchen. Mit mir im Hochraumlager arbeiteten noch Inge und Bärbel. Zwei abgeklärte Frauen, die unübersehbar das Kommando führten. »Ick geh krachen, schon wieda sind die fuffzehner Muttern alle. Irgendjemand hier muss die sich ins Essen machen«, riefen sie, wenn wieder Material fehlte. Inge hatte fast immer eine rote Kittelschürze mit Blumen an und Bärbel trug glatt Weiß. Sie hießen deshalb bei allen nur Schneeweißchen und Rosenrot vom Lager. War ihnen ein Arbeiter bei der Materialausgabe zu frech, bekam er postwendend Nachhilfe: »So schon ja nich, Kumpel. Wenn deine Kindastube jenauso war wie dein primitiva Ausdruck, wirsde einsam und unjeliebt sterben. Dit heißt jefälligst: Bitte schön und danke schön. Und wenn de mal wat besonderet suchst: Küss die Hand, Madame.« Dann kicherten sie.Ich erzählte Inge und Bärbel von der Sache mit der Wohnung und dass ich rausgeworfen werden soll. Sie waren empört. »Nee, kann nich sein«, sagte Inge. Und Bärbel darauf: »Dit is ja wie bei die Sendung im Fernsehn Alltag im Westen, wat se uns imma erzähln.«»Eher frisst der Teufel Fliegen, als dass du uff da Straße kampierst«, erwiderte Inge. »Dit lassen wa uns nich bieten. Lass uns mal wat ausbaldowern«, schlug sie vor, hackte Bärbel unter und beide verschwanden in ihrem Kabuff.Es war dreizehn Uhr. Das war die Zeit, in der sich Schneeweißchen und Rosenrot, nach dem Mittag-essen in der Kantine, in ihr Büro zum Mittagsschlaf zurückzogen. In dem abgetrennten Raum im Hochraumlager breiteten sie jeweils eine Decke unter ihren Schreibtischen aus und legten sich für gut eine Stunde hin. »Der Schlaf vor Mitternacht is der jesündeste, so wahr wie wir hier liegen.« Mit dieser Empfehlung übergaben sie mir für die nächste Stunde die Zuständigkeit der Materialausgabe. Die beiden Schreibtische gegenübergestellt, darunter Kopf an Kopf Inge und Bärbel, die Arbeitsschuhe ausgezogen und ordentlich ans Fußende geparkt; es sah aus wie das Abteil eines Schlafwagens. Die Tür ihres Büros hatten sie abgeschlossen.Das Hochraumlager war eine große und langgezogene, zehn Meter hohe Fabrikhalle. Rechts und links standen bis unter die Decke Regale. Darin Behälter mit Schrauben, Muttern, Bohrern, Nägeln aller Größen und auch Werkzeuge aller Art. Ich hatte noch nie so viel Eisen gesehen. Der Raum roch immer nach Metall, nach Öl und nach Schmiermittel. Praktisch war es ein überdimensionaler Werkzeugkasten. Am Eingang des Raumes war eine Art Tresen. Dort stellten sich die Arbeiter an und gaben mir einen Zettel mit ihren Bestellungen. Wenn ich ihnen das Material gab, unterschrieben sie den Zettel und ich heftete ihn ab. Dann kam der Nächste an die Reihe. Tagein und tagaus. 25-er Schrauben, 30-er Bohrer, 17-er Hutmuttern. Die Größen wechselten. War das jetzt schon das Leben? Die Tage gezogen wie auf Schienen? Arbeiterklasse-Sein war anstrengend, beschwerlich und auf Dauer ermüdend. Offenkundig. Ich hatte Zweifel, ob ich mich als Teil der Arbeiterklasse gut eignen würde. Ich arbeitete nun gerade ein Jahr beim VEB Bergmann-Borsig. Turbinen und Generatoren für Kraftwerke in aller Welt wurden gebaut und der »bebo sher«. Ein Trockenrasierer. In einer sonderbaren Mischung mit den Großgeräten, war der »bebo sher« für die Konsumgüterproduktion gedacht. Die Leute waren wie verrückt nach dem Ding. Es gab ihn kaum zu kaufen, weil er auch für das NSW, das nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet, als Devisenbringer produziert wurde.Schneeweißchen und Rosenrot tauchten aus ihrem Schlafabteil auf, wie zwei Mädchen, die den Ausgang aus einer Höhle gefunden hatten.»Wir hams«, sagte Bärbel zu mir und machte dabei ein so bedeutendes Gesicht, als wäre sie während des Mittagsschlafs dem Problem der schwarzen Löcher im Weltall auf die Spur gekommen. Ich schaute einigermaßen begriffsstutzig. »Wir ham nen Spitzenplan für deine Wohnung«, konkretisierte Inge und boxte mir vergnügt in die Seite. »Weinbrandbohnen!«, verkündete sie feierlich. Ich verstand nicht: »Was denn für Weinbrandbohnen?«»Na Weinbrandbohnen! Weinbrandbohnen gehen immer«, stellte Bärbel klar. »Aus irgendeinem wissenschaftlich bisher nicht näher untersuchten Grund können Weinbrandbohnen Probleme lösen und hoffnungslos verschlossene Türen öffnen.« Das sagte sie in einer Ernsthaftigkeit, als würde sie durch die Fernsehsendung Neues aus der Wissenschaft – Wenn das Leben Fragen stellt moderieren. Mir erschloss sich die Raffinesse von Weinbrandbohnen nicht. Nun denn, ich wollte nicht hinterwäldlerisch sein. Schneeweißchen und Rosenrot besorgten die Weinbrandbohnen. Außerdem versprachen sie mir, ein sehr offizielles Schreiben von unserem Abteilungsleiter Bernd Poppe zu beschaffen. Mit Stempel und Partei-Kauderwelsch, wie sie es nannten. Bernd Poppe, unser Abteilungsleiter, wurde von ihnen nur Meister Propper genannt, wegen seiner lebensbejahenden Leibesfülle. Spitznamen sind nie sonderlich originell. Aber sie rücken einen Menschen in eine andere Sichtachse des Alltags. Und mit den Jahren verschmilzt die Persönlichkeit mit dem Spitznamen. Wie bei Hundebesitzern, die nach einer Weile den Gang ihrer Hunde nachahmen. Abteilungsleiter Bernd Poppe nahm sein Spitzname das Amtliche, das Bedeutungsvolle als Leiter und staatliche Autorität bei Bergmann-Borsig. Meister Propper war gutmütig und umgänglich, mit einer überschaubaren Vertretung von Haaren auf dem Kopf, die wie ein Gartenzaun als halbkreisförmige Begrenzung um die glänzende Glatze gelegt waren. Er hatte die friedfertige Ausstrahlung von Javier Pérez de Cuéllar, dem UNO Generalsekretär, und seine Augen schienen jederzeit mitteilen zu wollen: Von Morgen aus gesehen, sind Probleme immer Vergangenheit.Bernd Poppe hatte sich Mühe gegeben mit seinem Schreiben für mich: Der VEB Bergmann-Borsig ist ein volkswirtschaftlich sehr wichtiger Betrieb. Nicht nur die Energie der DDR, der Sowjetunion und vieler anderer Brudervölker hängen von einer einwandfreien Arbeits- leistung ab. Da unser Betrieb auch den beliebten Trockenrasierer »bebo sher« herstellt und Millionen Männer sich im sozialistischen als auch im kapitalistischen Ausland und in den Entwicklungsländern rasieren, muss die Planerfüllung reibungslos gegeben sein. Die ist aber bei unserem Kollegen Paul Remane durch seine belastende Wohnsituation beeinträchtigt. Dadurch entsteht erheblicher Schaden, sowohl in der Volkswirtschaft als auch in der Persönlichkeit unseres jungen Kollegen. Wir bitten Sie, unseren Kollegen bei der Versorgung mit einer Wohnung nach Leibeskräften zu unterstützen. Mit sozialistischem GrußBernd Poppe, AbteilungsleiterIch führte wegen meiner Wohnungssituation schon seit Längerem eine Art Briefbekanntschaft mit dem Rat des Stadtbezirks. Die Antworten waren jedes Mal freundlich hoffnungslos:02.6.1987 ⁄ Werter Herr Remane!Aufgrund der an mich gerichteten Eingabe führte der Staatliche Beauftragte des Wahlkreises 01, Genosse Horst Ring, mit Ihnen ein persönliches Gespräch, in dessen Rahmen die Gesamtsituation auf dem Gebiet der Wohnungspolitik in unserem Stadtbezirk erläutert wurde. Zurzeit ist die Lage außerordentlich angespannt und wir kämpfen gegenwärtig darum, die letzten zugesagten Versorgungen aus dem vergangenen Jahr zu realisieren. Gleichzeitig stehen soziale Härtefälle an, die bei Weitem die auch Ihre nicht einfache Situation überschreiten.Ich habe die Abteilung Wohnungspolitik angewiesen, Ihren seit 1984 laufenden Wohnungsantrag in den Wohnraumvergabeplan für das Jahr 1988 aufzunehmen. Ich stimme Ihnen zu, dass unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Standes alle Reserven erschlossen werden müssen. Eine solche sind u.a. ungerechtfertigt leerstehende Wohnungen.Mit sozialistischem GrußL. SchmidtWohnraumlenkung10.6.1987 ⁄ An den Rat des Stadtbezirks ⁄ Abteilung WohnungspolitikSehr geehrte Damen und Herren!Hiermit möchte ich für die Wohnung Nummer 8222 in der Auguststraße 35 einen Leerstand anzeigen. Die Wohnung ist seit Monaten unbewohnt.Mit freundlichen GrüßenPaul Remane30.6.1987 ⁄ Rat des Stadtbezirks ⁄ WohnraumlenkungWerter Herr Remane!Für Ihre Information über eine Leerstandswohnung danken wir Ihnen. Nach eingehender Prüfung teile ich Ihnen mit, dass es sich um keine Leerstandswohnung handelt und diese aus folgendem Grund nicht an Sie vergeben werden kann: Nach Instandsetzung durch die Komplexbrigade wurde die Wohnung durch den VEB KWV ordnungsgemäß frei gemeldet und befindet sich in der planmäßigen Vergabe.S. LiebscherWohnraumlenkungIch hatte das Gefühl, der Briefwechsel könnte Jahrzehnte so fortbestehen. Im Endeffekt würde ich eine unbeachtete Existenz als vergilbendes Aktenzeichen im toten Winkel der Wohnraumlenker fristen. Wie einer Schrulle folgend, sah ich mich ein Leben lang Meldungen von leerstehenden Wohnungen sammeln. Ich musste handeln.Mit einer Schachtel Weinbrandbohnen und dem Schreiben von Meister Propper tauchte ich eines frühen Abends in den Fluren der Abteilung Wohnungspolitik auf. Es war ein altes, wuchtiges Gebäude aus rotem Klinkerstein. Der Krieg hatte es aus einer Laune heraus unversehrt stehen lassen. Die Flure wirkten verschwenderisch breit und lang, dass man dort ohne Weiteres Kegelwettbewerbe hätte durchführen können. Die Decken hoch wie die Erwartungen der hier Wartenden. Neonröhren hingen gleichmäßig aufgereiht in den Fluren. Selbst tagsüber brannten sie. Ihr weißes, steriles Licht beleuchtete zwar die dunklen Flure, aber war ebenso trostlos wie aufdringlich. Es roch nach Bohnerwachs. Ich bekam auf diesen Fluren sofort Heimweh. »Heimweh«, dachte ich, das ist der passende Seelenzustand für mein Anliegen.Ich klopfte bei Sabine Liebscher, Abteilung 5⁄ Wohnungspolitik, laut und deutlich an die Tür.»Bitte!«, rief sie zackig von drinnen. »Oh, Sie sind das«, kommentierte sie mein Eintreten. Ich konnte nicht deuten, ob sie mich damit als Überraschungsgast begrüßte oder sich eher enttäuscht zeigte, dass es nicht Kerry Grant war, der sie zu einer Fahrt durch die Stadt im offenen Wagen abholen wollte. »Der Herr Wohnungsbesetzer«, machte Frau Sabine Liebscher jedoch etwas süffisant sogleich meine Position deutlich. Sie saß aufrecht hinter ihrem Schreibtisch, der tadellos geordnet war wie eine Kleingartenanlage. Links vorn befand sich ein neunzig Grad ausgerichteter Aktenstapel, nicht höher als zwanzig Zentimeter. Dahinter eine Topfpflanze, der ein Radius zur freien Entfaltung von ebenfalls zwanzig Zentimetern zugestanden wurde. Vor Sabine Liebscher lag eine Arbeitsunterlage, die mittig positioniert war, mit gleich viel Abstand zur rechten wie linken Tischkante. Diagonal zur rechten oberen Schreibtischecke stand ein Bilderrahmen und formte mit den Tischkanten ein gleichschenkliges Dreieck. Auf dem Bild war ihre Familie zu sehen. Zwei Kinder und ihr Mann. Vor dem Rahmen lagen ein Bleistift und ein Kugelschreiber, die parallel zur Arbeitsunterlage platziert waren. Als ich den Kasten Weinbrandbohnen feierlich auf ihren Schreibtisch legte, brach postwendend ihre Ordnung der Dinge zusammen.»Weinbrandbohnen?« Beinahe überschlug sich ihre Stimme. Sie sprang hoch und nahm die Schachtel mit Zeigefinger und Daumen wie ein lästiges Insekt von ihrem Schreibtischkleingarten und untersuchte sie. In die entstandene atmosphärische Pattsituation hinein sagte ich so unbekümmert wie nur möglich: »Richtig! Weinbrandbohnen.« Sabine Liebscher fixierte mich: »Und jetzt glauben Sie, dass Weinbrandbohnen aus der Lamäng Wohnungen organisieren?«»Ich glaube«, sagte ich artig, »dass übermorgen ein besonderer Tag für Sie sein wird. Nämlich der Tag der Werktätigen des Bereiches der Haus- und Kommunalwirtschaft. Da wollte ich schon einmal etwas vorpreschen und gratulieren.«Sabine Liebscher hielt die Pralinenschachtel weiterhin mit Zeigefinger und Daumen vom Körper weg als wäre sie explosiv: »Das hat Ihnen der Teufel gesagt, Herr Remane. Ich habe eine Schwäche für Weinbrandbohnen.« Sie machte eine Pause und schob dann unmissverständlich hinterher: »Aber keine für Wohnungsbesetzer. Sie müssen so oder so aus der Wohnung ihrer verstorbenen Großmutter raus.«»Liebe Frau Liebscher, ich nehme alles, was halbwegs von einer Hundehütte zu unterscheiden ist«, versuchte ich ihr unbestechliches Weinbrandbohnenherz zu erweichen. Dann setzte ich meinen Bernhardinerblick auf und sagte noch: »Wohnt nicht jedem Anfang ein Zauber inne? Wohin dann mit dem Zauber, wenn das junge Herz unbehaust die Stadt durchstreift? Ich möchte auch Familie, so wie Sie.« Dabei zeigte ich auf das Foto auf ihrem Schreibtisch.»Herr Remane! Möchten Sie nicht erst einmal eine Weinbrandbohne?« Sabine Liebscher öffnete die Schachtel, nahm sich eine Bohne und hielt mir die übrigen entgegen. Ich nahm mir ebenfalls eine. Fast synchron ließen wir die Bohne im Mund verschwinden, knackten zeitgleich den Schokoladenmantel und die Zuckerkruste um die Weinbrandfüllung und zutschten den Schnaps simultan hinunter. Es war wie beim Paartanz. Geradezu verwirrend harmonisch kauten, schlürften und sogen wir die Weinbrandbohne in uns hinein. Sie hatte dabei kurz die Augen geschlossen. Ich brauchte ein paar Sekunden, um mit der Zeremonie klarzukommen. »Drama- tisch wie das Leben, diese Bohnen«, zog Sabine Liebscher nach dem Hinunterschlucken ein Fazit: »Der überraschende Genuss ergibt sich doch erst mit dem Aufbrechen der bitteren Schokoladenkruste.« Dann ließ sie die Pralinen in ihrem Schreibtisch verschwinden. Ich übergab Sabine Liebscher das Schreiben von Meister Propper und ging. Aber nicht ohne »Auf Wiedersehen« zu sagen, jede Silbe einzeln betonend.Ungefähr einen Monat später bekam ich ein Päckchen mit der Post. Ohne Absender. Als ich es öffnete, kam eine Schachtel zum Vorschein. Weinbrandbohnen. Allerdings leer. Nur ein Brief und eine Karte waren in der Schachtel. Auf der Karte stand: »Wohnraumzuweisung.« Im Brief wurde mir mitgeteilt, dass ich diese Wohnung nunmehr nehmen müsse, so oder so, Miete: 35,50 Mark und dass ich aus der Wohnung meiner Großmutter innerhalb der nächsten drei Wochen ausziehen solle: »Herzliche Grüße, Sabine Liebscher.«Am nächsten Tag holte ich Elisabeth vom Bahnhof ab. Aufgeregt wie zwei Kinder, fuhren wir mit der Straßenbahn zur Adresse, die auf der Zuweisung stand: Lindenstraße 3, Vord., 3. Stock, 2⁄1, AT. Elisabeth fragte mich, was diese Zeichen und Zahlen alle zu bedeuten hätten. Was man damit verheimlichen würde. »Vord. heißt Vorderhaus«, erklärte ich, »schon mal okay, wegen der Helligkeit. Und 2⁄1 meint wahrscheinlich die Anzahl der Zimmer und eine Küche oder einen Keller.«»Und ‚AT‘? Was zum Kuckuck heißt ‚AT‘?«, wollte Elisabeth wissen und tippte mit ihrem endlos langen Zeigefinger auf die zwei Buchstaben.»Gute Frage. Vielleicht Arbeiter-Tresor. Oder einfach nur Altbau. Oder Außerirdischen-Trakt.« Ich konnte mir keinen Reim drauf machen. Den Schlüssel für unser neues Zuhause sollten wir bei einem Herrn Moldenhauer abholen. Wir klingelten. Herr Moldenhauer war vielleicht etwas älter als wir, schwer zu sagen. Das Leben schien ihn ein bisschen mehr ramponiert zu haben. Er gab uns den Schlüssel, nachdem wir ihm die Wohnraumzuweisungskarte gezeigt hatten. »Direkt eine Etage tiefer«, sagte er nur knapp.»Und was heißt ‚AT‘?«, wollte Elisabeth noch wissen. Herr Moldenhauer schaute sich die Zuweisungskarte an: »AT? AT?«, überlegte er laut. »Klar doch!«, rief er ins Treppenhaus: »AT! Außenklo wie Außentoilette. Halbe Treppe, nich zu verfehlen.«
» das festland taumelte_
unruhig und von ungeahnten selbstzweifeln geschüttelt_«
inseldasein